Ich freue mich unfassbar auf Japan. Als größter Manga-Nerd wollte ich seit ich mein erstes „Kamikaze Kaito Jeanne“-Manga durch hatte nach Japan. Vor fünf Jahren war ich schon einmal kurz hier. Dieses Mal bleibe ich für ganze drei Wochen. Erster Stopp: Hiroshima. Hier kommen meine Reisetipps.
Ankunft mit der Fähre in Fukuoka, Japan
Die Nacht auf der Fähre war also durchwachsen. Mein Rücken schreit. Mein Magen fühlte sich auch nicht so wohl. Dafür sind meine beiden Kabinen-Mitschläferinnen umso besser.
Hayomi und Mika sind Mutter und Tochter. Beide sind sehr interessiert an meiner Person und geben mir pro Antwort ein Leckerlie in Form von Salz-Caramel-Bonbons und Instant-Kaffee.
Am Fähren-Terminal in Fukuoka dann gleich das erste Problem: Es gibt keinen ATM und den Bus in die Stadt muss man bar zahlen. Der nächste ATM ist 8 Minuten entfernt. Für mich kein Problem. Für Mika schon. Sie schenkt mir einfach das Geld für den Bus. Und auch das Rückgeld solle ich unbedingt behalten. Ich bräuche ja Wasser bei der Hitze. Es reicht sogar noch für die Gepäckaufbewahrung im Bahnhof von Fukuoka.
Und so sind Japaner einfach: super lieb, rücksichtsvoll und zuvorkommend.
Step 1: Den JR (Japan Rail) Pass gültig machen
Für Ausländer/-innen oder im Ausland lebende Japaner/-innen gibt es einen ganz besonderen Deal. Der JR Rail Pass* befugt mich mit allen JR Bahnen, Bussen und Fähren kostenlos und so oft wie ich mag zu fahren. Es gibt den Pass mit drei verschiedenen Gültigkeitsdauern. Noch im Heimatland befindend, bestellt man sich den Pass und tauscht ihn vor Ort gegen sein Ticket ein. Ab diesen Tag gilt es dann. Hat auch nur eine Stunde gedauert. Ich kann jetzt zwei Wochen quer durch das Land fahren.
Gekostet hat der Spaß 389,88 € (inkl. Gebühren). Ob sich der JR Rail Pass für Dich lohnt, kannst Du mit diesem tollen Rechner auf dem Blog Wanderweib berechnen. Jetzt bemühe ich mich, diese Fahrkarte nicht auch noch zu verlieren.
Hiroshima-Reisetipp Nr. 1: Der Friedenspark mit seinen Monumenten
Als ich dann 16 Uhr endlich in Hiroshima ankomme, müssen meine Hummeln im Hintern auch direkt weiterziehen. Mein Spaziergang durch den Hiroshima Peace Memorial Park verschafft mir Gänsehaut. Und zwei neue Fans.
Atombombenkuppel
Die Atombombenkuppel steht als Mahnmal für die Gegenwart und alle zukünftigen Generationen. Dass sich so eine grausame Tat nicht noch einmal wiederholt. Und dass Atomwaffen von unserem Planeten verschwinden.
Spannend: Da die ehemalige Produktausstellungshalle direkt von oben getroffen wurde, sind die Mauern und auch die Stützkonstruktion der Kuppel zu großen Teilen erhalten geblieben. Bei nur 140 Meter Abstand!
Friedensdenkmal der Kinder
Dieses Denkmal hat mich sehr gerührt. Als die Schülerin Sadako Sasaki aufgrund der radioaktiven Strahlung an Leukämie verstarb, haben ihre Mitschüler angefangen Spenden zu sammeln. Um dieses Denkmal zu bauen. Ganz oben steht Sadako mit einem Kranich.
Rührend: In Japan sagt man: Wer 1.000 Kraniche faltet, dem wird jeder Wunsch erfüllt. Sadako faltete 1.000 Kraniche. Doch ihr Wunsch blieb ihr verwehrt. Was sie aber geschaffen hat: der Kranich ist zu dem Symbol für Hiroshima und den Frieden geworden.
Dazu ist noch dieser Spruch eingraviert:
Das ist unser Schrei, das ist unser Gebet, für eine Welt des Friedens.
Hiroshima National Peace Memorial Hall
Auch beeindruckend ist die Memorial Hall. Sie ist wie ein rundes Labyrinth angelegt. In der Mitte ist ein hoher Raum, der das Bild direkt nach dem Anschlag in einer 360° Grad-Ansicht zeigt. Es besteht aus 140.000 Kacheln – so viele wie es Todesopfer bis Ende 1945 gab.
Hiroshima-Reisetipp Nr. 2: Sonnenuntergang auf dem Hiroshima Orizuru Tower
Warum auch immer, gibt es heute einen Discount für Ausländer. Für 8,38 € geht es auf die Aussichtsplattform und später noch zum Kranich-Falten.
Die Aussichtsplattform sieht wirklich toll aus. Der Boden ist aus holz und angeschrägt mit Sitzkissen und kleinen Tischen mit Getränkehaltern. Denn eine Bar gibt es auch. Also gönne ich mir ein 0,1-Glas Wein für 4,19 €, der überraschend gut schmeckt, setze mich auf ein Kissen und genieße den Sonnenuntergang über Hiroshima.
Mit einem Gläschen Wein intus lässt es sich dann auch viel besser basteln – per YouTube-Anleitung. Und ich merke, wie ich schon nach 5 Minuten keine Lust mehr habe und unaufmerksam werde. Verrückt, wie oft man ein Stück Papier falten kann. Aber ich habe es geschafft. Und darf meinen Vogel in dem Glaskorridor unten rechts fliegen lassen.
Was sonst noch in Hiroshima passiert ist:
Ich wurde heute gleich zwei Mal angesprochen, ob man ein Foto mit mir machen darf. Beides japanische Männer. Ich sehe mich schon ausgedruckt an der Wand hängen. Oder so.
Und last but not least: das nächste Teil auf meiner Dinge die ich verloren habe-Liste: mein Adapter. Der hängt jetzt einsam auf der Fähre auf dem Rückweg nach Busan. Gut, dass ich noch einen Multiadapter von meiner Tante bekommen habe. Da passt allerdings mein Laptop-Kabel nicht rein. Darum tippe ich meinen Blog jetzt auf dem Handy. Yeay.
Meine Ausgaben heute: Was kostet Japan?
- Fähre Busan, Südkorea – Fukuoka, Japan: 54,29 €
- JR Rail Pass für 2 Wochen: 389,88 € (inkl. Gebühren)
- Für den Locker am Bahnhof von Fukuoka (sponsored by Mika): 5,88 €
- Fahrt vom Fähren-Terminal zum Bahnhof (sponsored by Mika): 1,93 €
- Frühstück: Pancake für 11,- € (Okay, wow)
- 2x Wasser: 1,94 €
- Grüner Tee-Eis: 3,76 €
- Eintritt zum Hiroshima Orizuru Tower: 8,37
- 0,1 Liter Wein: 4,18 €
- Abendessen: Okonomiyaki für 5,86 €
1 Kommentiere hier
Es klingt nach einem beeindruckenden Tag in Hiroshima, Romy! Deine Erzählungen über den Friedenspark, die berührende Geschichte der Atombombenkuppel und die symbolische Bedeutung der Kraniche haben mich tief bewegt. Auch deine Beschreibung des Sonnenuntergangs vom Hiroshima Orizuru Tower klingt zauberhaft. Es ist wunderbar, wie du die emotionale Atmosphäre einfängst und gleichzeitig deine Erfahrungen mit Leichtigkeit teilst. Deine Anekdoten von den netten Begegnungen mit den Einheimischen vermitteln ein echtes Bild der japanischen Gastfreundschaft. Ich freue mich darauf, mehr von deiner Reise zu lesen und hoffe, dass du weiterhin solch faszinierende Abenteuer erlebt hast! werde sie bei gelegenheit lesen.
GlG
Lisa