Heute ist mein erster richtiger Tag auf der Elefanteninsel Koh Chang und was liegt da näher, als endlich wieder am Strand zu legen, die Zehen in den Sand zu stecken und in das Meer zu springen? Für mich ist der Long Beach am Ende der Westküste, Koh Changs schönster Strand. Zur Nebensaison im September 2020 ist es hier menschenleer, das Meer ruhig in der kleinen Bucht und die Massagen ein Traum!
Ausnahmsweise schlafe ich heute einfach mal aus. Bis 11 Uhr. Mein heutiger Plan: Ich will unbedingt ausziehen und in ein netteres Hostel mit Gästen. Da kommen mir die Ameisen ganz gelegen. Ja, manchmal bin ich zimperlich, aber die Ameisensituation hier ist echt krass. Sie sind in meinem Bett, bedecken die Toilette, das Waschbecken und die ganze Dusche. Einmal die Seife abgelegt, schon begrüßt mich eine aus ihrem Stamm. Ich war schon in einigen Jungle-Hostels, aber so etwas habe ich noch nie erlebt.
Ich beschwere mich also wegen den Ameisen und zu meiner Überraschung stimmt mir das Mädchen von der Rezeption komplett zu. Sie erstattet mir die gesamte Woche! Nur eine zweite Nacht muss ich zahlen, weil ich erst nach dem Check-out zu ihr gekommen bin. Das mache ich sehr gerne. Dafür habe ich heute ein ganzes Hostelzimmer als Schließfach.
Koh Changs schönster Strand: Lonely Beach
Voller Glückseligkeit packe ich meine Sachen grob zusammen, schnappe mir meine Badesachen und gehe mit meinem XXL-Mangoshake zum Lonely Beach. Da es Nebensaison ist, ist der Strand tatsächlich mal „einsam“. Ich bin fast ganz allein hier. Die folgenden Tage werden nicht gerade spannend für Dich sein. Denn alles, was ich mache, ist am Strand liegen, mich sonnen, baden, Fruchtshakes trinken, Essen und Sonnenuntergänge gucken.
Heute gönne ich mir zudem aber noch eine Ganzkörper-Öl-Massage direkt am Strand und die ist so so gut. Am Ende kommt das ganze eventuell schon einer Thai Massage gleich. Ich soll mich im Schneidersitz hinsetzen. Sie kniet hinter mir, verhakt sich in meine Arme und zieht mich ruckartig nach oben. Entspannend finde ich das nicht, eher urkomisch. Ich muss lachen. Und sie mit mir.
Koh Changs bestes Hostel: Pajamas Hostel
Danach esse ich mein Lieblingsessen Pad Thai im Nature Beach Resort. Es liegt direkt am Strand, hat einen Pool und hier ist sogar abends noch was los. Ich überlege ganz stark, ob ich nicht doch noch einmal in ein Hotel gehen soll. Und ob es dieses sein soll. Ich entscheide mich dann aber doch für das Pajamas Hostel – ich habe Lust auf Backpacking-Feeling. Dieses Mal bin ich wieder im spontanen Modus und buche ich erst einmal nur drei Nächte im Pajamas Hostel. Mal sehen, wie es dort wird.
Gegen 15 Uhr gehe ich dann zurück ins BB Lonely Beach Hostel, hole meine Sachen und warte am Straßenrand auf das nächste Songthaew. Einen Fahrplan gibt es hier. Von alle 5 bis alle 45 Minuten ist wohl alles drin – abhängig nach Monat und Tageszeit. Auf der Fahrt komme ich mit zwei Französinnen ins Gespräch, die gerade auf Abreise sind. Eine von ihnen studiert gerade in Bangkok. Hach, die Glückliche, mein Auslandssemester in Bangkok war so toll!
Angekommen im Pajamas bin ich richtig richtig happy. Es ist so schön! Wie ein kleines süßes Beachhaus steht es da. Blau-weiß angestrichen und in Holzoptik. Innen ist alles offen und schön hell. Der Pool ist sauber und richtig groß. Die Mitarbeiter stellen sich mit Namen vor und sind unfassbar nett. Auch die Gemeinschaftszimmer sind toll. In meinem passen acht Personen, es hat Tageslicht und ist in einem schönen hellblau-weiß gestrichen. Die Betten sehen aus wie kleine Kojen auf einem Boot, nur sind sie sicherlich größer und gemütlicher. Ich kann sogar einen Vorhang zu ziehen, habe ein Regal, Licht und Strom in der Koje. Und das beste: Es gibt kostenloses Frühstück im Restaurant nebenan! Das Pajamas ist mit Sicherheit eines meiner liebsten Hostels der ganzen Weltreise.
Abendprogramm auf Koh Chang: Sonnenuntergang-gucken!
Die einzigen beiden Mädels, die in meinem Zimmer sind, reisen morgen leider direkt wieder ab. Und auch sonst ist es sehr ruhig im Hostel. Der absoluten Nebensaison geschuldet, ist also auch hier kein richtiges Hostel-Feeling. Ich gehe also direkt mit meinen Schwimmsachen, meinem Buch und ein paar Postkarten zum Strand und warte auf den Sonnenuntergang. Das wird definitiv eine Tradition hier auf Koh Chang werden. Und wieder ist er einfach nur unbeschreiblich schön.
Ich muss sagen: Klong Prao ist nicht unbedingt ein Strand, den man auf seiner Koh Chang-To Do-Liste stehen hat. Aber dafür er liegt wirklich direkt vor dem Hostel und der Sonnenuntergang ist hier genauso schön wie überall auf Koh Chang. Nur gerade jetzt ist der Klong Prao sehr stark verschmutzt. Und das ist wohl die Realität: Da hier nicht der Top-Strand Koh Changs ist und sich weniger Sternehotels befinden, wird hier wohl nicht täglich aufgeräumt. Es kann aber auch daran liegen, dass hier noch vor kurzem ein doller Sturm wütete und Wasser, Schutt, Schlamm und Müll aus den Bergen und von den Straßen an den Strand gespült wurde. Es liegen also überall Tüten und Plastikflaschen rum. Bei meinem Schwimmgang habe ich drei mit herausgenommen und entsorgt.
Der Trick: Bis ans Ende des Klong Praos zum Paradise Resort & Spa laufen. Die Sterne-Unterkunft säubert für seine Gäste nicht nur den Strand und das Wassern, sondern hakt den Sand auch noch.
Am Abend esse ich in dem Nong Bua Seafood Restaurant nebenan. Es soll ja richtig guten Fisch haben. Aber der ist mir irgendwie zu teuer und ich spare mir das Essenserlebnis für ein Strandrestaurant auf. Ich bestelle irgendwas Bratreis Tum Yum-mäßiges. Und bin leider enttäuscht. Irgendwie schmeckt es nach Ketchup.
Zum Nachdenken: Nach meiner Rückkehr in Deutschland habe ich übrigens eine interessante WDR-Reportage darüber gesehen, wie der Tourismus Thailand bedroht. Thailänder, die ihre Restaurants nicht in erster Reihe direkt am Strand haben, kämpfen oft – trotz Massentourismus – ums Überleben, weil eben alle ihr Füße in den Sand stecken wollen, während sie ihren überfischten Fisch essen. Darum: Ab und an dann doch lieber eine Straße weiter nach hinten laufen, statt immer nur direkt am Strand zu essen. Und öfter mal vegetarisch, als immer nur frischen Fisch – auch wenn es schwer fällt.
Abends buche ich mir noch schnell einen Schnorcheltrip für morgen. 8 Uhr werde ich abgeholt. Dann geht es den ganzen Tag auf’s Meer zu drei Schnorchelspots und einen Strand. It`s all about the snorkeling. Heute wie vor vier Jahren schon.
Meine Ausgaben heute: Was kostet Thailand?
- Frühstück: XXL-Mangoshake: 1,13 €
- einstündige Massage am Strand: 8,48 €
- Mittagessen: Pad Thai für 2,83 €
- Transport zum Pajamas Hostel (ca. 15 Minuten Fahrtzeit): 2,26 €
- 3 Nächte im Pajamas Hostel: 36 €
- Abend: Tom Yum Reis für 2,26 € und ein Bananenshake für 1,41 €