Heute klingelt der Wecker wieder früh um 6.30 Uhr. Als erstes steht nämlich Frühstücken auf dem Tsukiji Fischmarkt an, bevor wir ins Mori Building Digital Art Museum zum teamLab Borderless gehen. Hier erwartet uns eine magische Welt aus Farben, Tönen und digitalen Medien. Am Abend geht es dann zum Strandurlaub auf Okinawa.
Tokyo-Reisetipp Nr. 10: Auf dem Tsukiji Fischmarkt schlemmen
Wir brauchen ungefähr 45 Minuten bis wir am Fischmarkt ankommen. Hier sieht schon der erste Stand so toll aus, dass wir direkt dort essen. Und es ist wahnsinnig gut! Wir teilen uns eine kleine Portion mit Dreierlei von Thunfisch-Sashimi auf Reis. Mit Dreierlei sind übrigens die Fettstufen des Thunfisches gemeint. Unfassbar lecker! Es ist so gut, dass wir am Ende wiederkommen und noch zwei Sushirollen mit Thunfisch-Allerlei und vier Lachs-Nigiri essen. Es ist so frisch, dass alles auf der Zunge zergeht.
Danach laufen wir durch die engen Gassen des Fischmarktes und futtern uns so durch. Es gibt unzählige Sushi-Restaurants, Fischarten, Obst und Gemüse, Matcha- und Souvenirläden. Auf unserer Frühstücksliste kommen noch hinzu: gebratener Aal – wie bei Oma früher – und flambierte Auster in Buttersoße.
Für später nehmen wir noch ein Lachs-Dreieck mit. Es ist noch so schön warm, dass ich es am liebsten direkt essen möchte. Leider soll es mit den Dreiecken noch ein böses Erwachen geben.
Tokyo-Reisetipp Nr. 11: Freiheitsstatue und Automonster im Hafen von Tokyo
Gut gesättigt, fahren wir nun 45 weitere Minuten runter zum Mori Digital Art Museum im Tokyo Hafen, um die Digital-Ausstellung von teamLab Borderless zu besuchen. Ab der Shin-kiba Station steigen wir von der Yarakucho Linie auf eine private Hafen-Linie um. Diese ist wahrscheinlich die coolste Straßenbahn-Strecke der Welt. Sie schlängelt sich durch den Tokyo Hafen. Man sieht also viel Wasser und Industriehafen. Aber auch ziemlich cool Gebäude wie die Tokyo Messe, die Rainbow-Bridge oder die Freiheitsstatue.
Extra-Tipp für den Hafen in Tokyo:
Wir haben es leider nicht geschafft, ist aber sicher ziemlich cool: Abends hier sein, wenn die Rainbow-Bridge in seinen bunten Farben leuchtet. Dahinter die Skyline Tokyos inklusive Tokyo Tower und der Freiheitsstatue bestaunen.
Tokyo-Reisetipp Nr. 10: teamLab Borderless und seine digitale Lichter- und Farbwelt
Kurz nach Öffnung um 10 Uhr sind wir am Mori Building Digital Art Museum, um die bunte Lichter- und Farbwelt von teamLab Borderless zu bestaunen. Und das war auch gut so. Sehr schnell reicht die Schlange bis nach draußen. Wir laufen durch einen schwarzen Korridor, ziehen den Vorhang beiseite und trauen unseren Augen nicht. Vor uns verläuft ein Blumenmeer, das zu unseren Füßen und hoch über unsere Köpfe ragt.
Wir sehen Sonnenblumen wachsen und wieder verblühen. Einen pinken Traum an Blüten durch den Raum rollieren. Alles zeigt sich tausend-fach vor unseren Augen, weil es wieder und wieder durch Spiegel verdoppelt wird. Wir stehen in einen pechschwarzen, nichts beinhaltenden Raum. Alles wird durch Lichterspiele, Farbenmeere und Akustik geschaffen. Eine märchenhafte Traumwelt, durch die wir jetzt drei Stunden staunend laufen werden.
Insgesamt gibt es 3 Highlights bei teamLab Borderless:
1. Athletics Forest
Hier sehen wir nicht nur Lichtgebilde, die durch unsere Hände gleiten, sondern auch einige Installationen. Der erste große Bereich stellt das Meer da. Riesige farbenfrohe Wale schwimmen um uns herum.
Wir laufen durch Fischschwärme weiter in einen Raum mit riesigen, stabilen Luftballons, die in rotem und grünen Licht getaucht sind. Weiter geht es in einen Raum voller Schaukeln, auf denen man durch den Raum laufen kann und die alle beleuchtet sind. Ein weitere Raum ist eine Art Boulderhalle an Stäben.
Zum Schluss versinken wir im offenen Meer. Mitten in dem runden Raum liegen große Sitzsäcke, auf die man sich legen kann. Um ein herum tobt das Meer mit weißem Schaumkronen, im Hintergrund hört man Meers-Rauschen. Das witzige: Es ist nicht wirklich ein Meer, das auf die Wände projiziert wird, sondern ein Haufen blauer Fäden, die sich hin und her bewegen. Unser Kopf macht den Rest.
2. Regenwald
Dieser Raum ist voller Lichtstäbe, die von der Decke bis zum Boden reichen. Der Boden ist komplett verspiegelt, sodass die Stäbe ins Unendlich reichen. Die Licht- und Akustikeffekte lassen es regnen. Es wechselt von komplett Dunkel bis hell erleuchteten Sternenstaub.
3. Forest of Resonating Lamps
Für den letzten Raum müssen wir 30 Minuten anstehen – um eine Minute drin bleiben zu dürfen. Scheint der Place to be zu sein. Auch dieser Raum ist komplett verspiegelt und voll mit hunderten von Lampen.
Das coole: Sie reagieren auf Bewegung. Wenn eine Person an der einen Lampe steht und die andere Person an der nächsten, werden beide orange. Alle anderen darum bleiben grün. Wenn sich der Raum füllt und überall Menschen stehen, werden alle Lampen plötzlich orange. Der magische Moment.
Abflug nach Naha, Okinawa – Die Insel der 100-Jährigen und Tauchparadies
Nach drei unfassbar schönen Stunden, müssen wir uns auf dem Rückweg zum Hostel machen, um unsere Sachen zu holen. Vorher wollen wir schnell noch unser leckeres Dreieck vom Fischmarkt essen. Und hier kommt das Unfassbare: statt Lachsfleisch, haben wir Lachsrogen im Reis. Rogen. Hunderte orangener Kugeln, die knacken, wenn man drauf beißt und Flüssigkeit herauslassen. Aus kulinarischer Sicht bestimmt was ganz feines. Wir möchten es am liebsten wieder ausspucken und essen nur den Reis. Schade.
Eine Stunde später sind wir endlich am Hostel. Schnell den Backpack aufgeschnallt und ab zum Flughafen. Zum Japan-Abschluss geht es für ein paar Tage nach Okinawa – eine Inselgruppe im japanischen Meer.
Ich bin wirklich überrascht wie alt und unmodern der Hauptflughafen Japans ist. Zumindest das Terminal für die Innlandsflüge stammt noch aus den 80er Jahren. Wir essen hier eine Portion Ramen und probieren Tokyo Banana. Heiko hat die auf YouTube gesehen, scheinen was ganz besonders zu sein. Die Teilchen sind in der Form von Bananen. Es ist wie ein Vanillekuchenteig mit Bananencreme-Füllung. Super lecker!
Tokyo-Reisetipp Nr. 11: Den Mount Fujisan vom Flugzeug aus sehen
Dann ist also Boarding. Heiko und ich haben beide den Mittelplatz auf beiden Seiten des Fliegers. Statt meinen Sitz einzunehmen, möchte ich Heikos haben. Weil da die Sonne gerade untergeht. Großer Fehler! Denn: uns ist tatsächlich noch der Fuji erschienen. Hätte ich mal nachgedacht, wäre es auch klar gewesen, dass Heikos Seite – also mein eigentlicher Platz – die Fuji-Seite ist. Naja, da war er dann nun und ich habe alles gegeben, um ihn doch noch zu sehen: von Kopf verrenken bis verbotenerweise den Sitzgurt öffnen.
Eine kleine Ode an den Mount Fujisan:
Nun bin ich also doch nicht rauf gewandert, habe ihn weder von den fünf Seen, noch von Hakone oder dem Tokyo Metropolitan Government Tower aus gesehen. Aber dann ist es doch noch passiert.
Von unserem Flieger von Tokyo nach Okinawa erscheint er uns wie ein stolzes Monument. Mit seinem Gipfel durchbricht er die dicke Wolkendecke. Die Sonne hinterlässt nur noch einen goldenen Streifen. Ein Donnerschlag hinter dem Wahrzeichen Japans.
Auch wenn ich auf der falschen Seite sitze, konnte ich dieses unfassbare Bild doch noch mit Recken und Strecken und heimlichen Gurt loslassen sehen. Sobald das Gurt-Zeichen erlischt, springe ich auf den leeren Fensterplatz auf der anderen Seite.
Und da steht er nun: stolz und schön. Das Gold der Sonne ist schon fast verschwunden und hinterlässt den Fuji in Dunkelheit. Die weißen Wolken tanzen um ihn herum. Zwischendurch kann man die Lichter der Städte darunter erkennen.
In diesem Moment schwöre ich mir: mindestens zwei Mal werde ich wieder nach Japan kommen. Einmal im Herbst, um die Spiegelung des Fujis in den fünf Seen bei rotem Herbstlaub zu sehen. Und einmal im Spätsommer, um dich doch noch zu besteigen. Nur dann vielleicht mit besserer Ausrüstung.
Mount Fuji, es war mir eine Ehre.
Meine Japan Ausgaben heute
Was kostet Tokyo?
- Bahnticket zum Fischmarkt: 1,88 €
- Fisch und Sushi zum Frühstück (alles mit Heiko geteilt):
- Thunfisch Bowl: 6,84 €
- gegrillter Aal am Spieß: 3,42 €
- in Butter gedämpfte und flambierte Muschel: 4,27 €
- 4 Lachsnigiri: 8,54 €
- 2 große Thunisch-Rollen: 4,27 €
- Reisdreieck mit Lachsrogen: 2,14 €
- Bahnticket zum Hafen: 2,14 €
- Eintritt Museum: 24,60 €
- Ticket vom Hafen in Richtung Hostel: 3,20 €
- Bahnticket eine Station vom Hostel zum Bahnhof: 1,54 €
- Lieblings-Eis vom 7/11: 1,20 €
- Ramen am Flughafen zum Mittagessen: 5,98 €
- Tokyo Banane (4 Stück): 3,84 € (geteilt)
Was kostet Naha?
- Flug Tokyo – Naha, Okinawa: 76,50 €
- Mehrbettzimmer im Hostel in Naha: 17,50 € (für eine Nacht)
- Reissnack und Drinks 7/11 zum Abendessen: 4,25 €