Reisetagebuch Slowenien Roadtrip: der Westen (Tag 5/7). In der „Grünen Lunge Europas“ wartet an jeder Ecke ein Schmuckstück für‘s Auge. Heute zeige ich Dir meine liebsten Slowenien Sehenswürdigkeiten im Westen – und natürlich sind auch die wieder richtige Natur-Highlights.
An Tag 5 unseres Slowenien Roadtrips geht es von Bovec 70 km südlich in die Weinregion Brda, in den kleinen mediterranen Ort Dobrovo. Doch bevor ich Dir von den Weinbergen, den Zypressen und terrassenförmig angeordneten Dörfchen vorschwärme, zeige ich Dir 3 richtig schöne Zwischenstopps auf dem Weg dorthin (Werbung)!
Noch mehr Slowenien Sehenswürdigkeiten für Deinen Roadtrip
Statt die eine Stunde von Bovec in die Weinregion Brda durchzufahren, solltest Du unbedingt ein paar Zwischenstopps auf der Strecke einlegen. Ich verrate Dir meine 3 liebsten Slowenien Sehenswürdigkeiten im Westen: der Veliki Kozjak Wasserfall bei Kobarid, die Tolmin Klammen bei Tolmin und Kanal ob Soči.
1. Stopp im westlichen Slowenien: Kobarid, Napoleon Brücke & Veliki Kozjak Wasserfall
Kobarid selbst haben wir uns nicht angeschaut. Uns interessierte viel mehr der Veliki Kozjak Wasserfall (Slap Kozjak), der sich in den Wäldern und Schluchten dahinter versteckt. Neben dem Peričnik Wasserfall in Mojstrana sicherlich der schönste Wasserfall Sloweniens. Das Besondere: Der 15 m hohe Slap Kozjak befindet sich in einer Halbhöhle (Bild ganz rechts)!
Start Deiner Miniwanderung zum Veliki Kozjak Wasserfall
Start ist der kostenlose Parkplatz direkt vor dem Campingplatz Kamp Lazar, etwa 1,7 km vom Stadtkern von Kobarid entfernt. Achte darauf, dass Du ein wenig Kleingeld dabei hast, denn der Eintritt zum Wasserfall kostet 4 € pro Person. Recht teuer, aber dafür werden auch die ganzen ausgebauten Holzstege, die zum Wasserfall führen, instandgehalten.
Alternativ kannst Du aber auch direkt an der Napoleonbrücke parken (nicht kostenlos!). Diese ist sowieso schon ein kleines Highlight: Die steinerne Brücke besitzt nur einen Brückenbogen und trug schon die Füße von Napoleons Truppen.
Ein einfacher Waldweg mit einem hübschen Snack vorab
Über eine große Brücke geht es über die funkelnde Soča auf die andere Flussseite. Dort läufst Du dann etwa 1 km immer dem Kozjak-Bach entlang. Fun Fact: Dieser entspringt aus mehreren Quellen des Berges Krnčica (2.142 m), fließt durch mehrere Klammen und stürzt über sechs Wasserfälle hinab! Von diesen sechs sind jedoch leider nur die zwei, die wir heute besuchen, zugänglich.
Der Weg ist ein ganz leichter, geradeaus verlaufender Waldweg mit einigen kleinen Höhlen zu Deiner Rechten. Nach 500 m kommst Du an dem zweigeteilten Wasserfall Little Koziak (Slap Mali Kozjak) vorbei. Das ist jedoch noch nicht das Highlight heute, also schön weiterlaufen bis zum Kassenhäuschen. Nachdem wir bezahlt haben, geht es über ausgebaute Holzstege zum Veliki Kozjak, der in einer Halbhöhle gefangene Wasserfall. Versteckt hinter hohen, dunklen Wänden tost das Wasser in einen smaragdgrünen Teich. Herrlich!
Öffnungszeiten: 8.30 Uhr – 19/20 Uhr (wenn nicht Corona ist); Eintritt: 4 € (pro Erwachsener)
2. Stopp auf der Slowenien Route: die Tolmin Klammen
Vom Veliki Kozjak Wasserfall in Kobarid geht es 19 km weiter südlich nach Tolmin. Auch diesen Ort schauen wir uns nicht lange an, denn wir wollen wieder in die Natur: zu den etwa 2 km außerhalb liegenden Tolmin Klammen. Doch vorher trinken wir noch einen wirklich leckeren Cappuccino im wirklich hippen Grajski vrt Art & Deco Café.
Zurück zu den Tolmin Klammen: Diese liegen direkt an der Soča und bilden den niedrigsten und südlichsten Einstieg in den Triglav Nationalpark.
Fakten zum Triglav Nationalpark
Der Triglav Nationalpark ist der einzige in ganz Slowenien – dafür ist er mit 838 km² riesig und erstreckt sich bis hoch in den Norden des Landes. Benannt wurde er nach dem, mit 2.864 m, höchsten Berg Sloweniens: dem Triglav im Zentrum des Parks. Hier gibt’s übrigens 7.000 km markierte Wanderwege! Einen davon haben wir an Tag 2 gemacht. Schau mal bei 2 unvergessliche Vršič Pass Wanderungen vorbei.
Start: Miniwanderung durch die Tolmin Klammen
Da die Tolmin Klammen scheinbar sehr beliebt sind, gibt es gleich 2 große offizielle Parkplätze. Entweder parkst Du auf dem kostenpflichtigen Parkplatz P1 direkt am Eingang der Tolmin Klammen oder auf dem kostenfreien Parkplatz P2. Von dort führt ein schöner Weg über Wiesen in ca. 15 Minuten zum Eingang. In die Klammen selbst kommst Du aber nur mit einem Ticket. Seit 1958 führt nun schon ein 2 km langer Rundweg über gepflegte Holzstege durch die wilden Schluchten von Tolminka und Zadlascica.
Highlights der Tolmin Klammen
Da es in den Schluchten das gesamte Jahr über warm und relativ feucht ist, kannst Du Dich eigentlich immer auf eine üppige und vielfältige Natur freuen. Auch wenn die Tolmin Klammen nicht zu meinen absoluten Slowenien Highlights gehören, ist es doch ein sehr schöner Spaziergang mit diesen Besonderheiten:
- Bärenkopf: ein moosbewachsener Felsen, der in einer Schlucht feststeckt
- Teufelsbrücke: eine befahrbare Eisenkonstruktion aus italienischer Zeit – mit tollem Blick in die Schlucht
- Dantehöhle: nach dem italienischen Dichter und Philosophen Dante Alighieri benannt und touristisch erschlossen – aber nur für Profis
- Thermalquelle: direkt unter der Teufelsbrücke sprudelt hier konstant 20°C warmes Wasser in der ansonsten eiskalten Tolminka – solche Quellen sind eine Seltenheit in den Julischen Alpen
Öffnungszeiten: je nach Monat zwischen 8/9 Uhr – 17/20 Uhr, von Ende Oktober bis Ende März geschlossen (aktuelle unter Corona auch); Eintritt: 5 bis 8 €, je nach Saison
Kanal ob Soči – meine liebste Slowenien Sehenswürdigkeit im Westen
Von den Tolmin Klammen geht es 22 km weiter südlich in das zuckersüße Örtchen Kanal ob Soči – ein weiteres Postkartenmotiv in meiner Sammlung. Eigentlich wollten wir uns hier nur die steinerne Kanalbrücke über der Soča mit der auf Felsen gebauten, malerischen Stadtkulisse dahinter angucken. Dann sind wir hängen geblieben.
Sloweniens Strände Teil 1: In Kanal ob Soči direkt an der Soča liegen!
Und das liegt nicht nur an der Eisdiele Rafael, die sich direkt an der Brücke befindet und einfach das leckerste Eis Sloweniens hat. Versprich mir, dass Du unbedingt Pistazie und Waldbeere probierst!
Hauptgrund ist der Monat August und der stadteigene Strand! Direkt unter der Kanalbrücke befindet sich ein kleiner, aufgeschütteter Sandabschnitt, an dem es sich wirklich sehr gut einen halben Tag aushalten lässt. Mache es am besten wie wir und komme am nächsten Tag ganz früh wieder. Dann kannst Du gegenüber von der Eisdiele auf den wenigen Parkplätzen kostenlos stehen.
Endlich baden in der Soča
Mittlerweile sind wir so weit südlich, dass wir endlich auch in der Soča baden können. Wir erinnern uns: Im nördlichen Soča Tal beträgt die Wassertemperatur eigentlich nie mehr als 10 °C. Hier, auf der Höhe von Kanal ob Soči, müssen es im August etwa 19 °C sein.
Am Ufer ist es noch sehr seicht und steinig – wie sehr wünsche ich mir gerade Schwimmschuhe! In der Mitte des Flusses ist eine Art Damm, von dem wir in die hintere Hälfte des Flusses springen. Dort ist es plötzlich richtig tief. Insgesamt sind es nur 20 m auf die andere Flussseite, welche mein Freund natürlich sehr gerne nimmt. Denn: Auf der anderen Seite führt eine Treppe vom Fluss auf die Felsvorsprünge, von denen viele Einheimische munter ins Wasser springen. Wer mutig genug ist, darf sogar offiziell von der Brücke hüpfen.
Endziel des Tages: Weinregion Brda
Von Kanal ob Soči bis zum Anfang der Weinregion Brda ist es nicht mehr weit. Nach 12 Kilometer kurvenreicher Straße durch den Wald, haben wir plötzlich freie Sicht auf das Tal unter uns. Ich bin sofort verzaubert von dieser malerischen Landschaft: Zypressen, die überall in die Luft ragen; kleine, mediterrane Dörfer soweit das Auge reicht und terrassenartige Ebenen bis zum Horizont. Doch mehr dazu erzähle ich Dir an Tag 6 von 7 unseres Slowenien Roadtrips.
Slowenien Reisekosten: Die Urlaubspreise des Tages
- Eintritt Veliki Kozjak Wasserfall: 4,- € p.P.
- 1 Cappuccino: 1,75 €
- 1 Cappuccino und 1 italienisches Gebäck: 2,50 €
- im Mercator: 1 Flasche Wein, 1 Flasche Wasser, Äpfel, Bananen & Kekse: 7,- €
- Abendessen: 1 XXL-Pizza & 1 Glas Wein: 9 €
- Kosten für unsere Unterkunft in Bovec und für’s Einkaufen, findest Du im Artikel vom Vortag
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Warst Du schon einmal in Slowenien? Erzähl uns davon in den Kommentaren!
6 Kommentare
Hallo Lisa,
Slowenien hört sich richtig toll an. Hab die letzte Zeit sooft Bilder davon gesehen und ich würde es auch gerne mal live sehen. Vorallem die Farben des Wassers dort sprechen mich total an. Weil es so türkis ist 😉
Danke für deine Tipps und die Inspiration dazu.
Liebe Grüße
Katrin Haberstock
Liebe Katrin,
sehr gerne! Danke Dir für das Feedback <3
Liebe Grüße
Lisa
Hey Lisa,
ich stelle fest, dass ich während meiner Slowenien-Wanderung auf dem Alpe-Adria-Trail doch so einiges verpasst habe. Ich wollte erst noch den Abstecher zum Slap Kozjak machen, aber es war schon so spät, weil ich an dem Tag so rumgetrödelt habe. Und da habe ich mich dann doch dafür entschieden, lieber im Hellen anzukommen.
Wenn ich jetzt deine Bilder so sehe, ärgere ich mich doch wieder ein wenig. Der schaut so schön aus in der Halbhöhle!
Aber na ja, man kann halt nicht alles haben. Möchte ja eh nochmal nach Slowenien reisen, hab mich einfach in das Land verguckt. 😍
Freue mich auch schon auf deinen nächsten Artikel über die Brda Region. Da hast mir nämlich auch voll gut gefallen.
Liebe Grüße,
Sabrina
Liebe Sabrina,
Du hattest aber auch einiges zu tun auf Deiner Wanderung 🙂 Und das Gute an europäischen Ländern ist ja, dass man da easy noch ein zweites Mal hinkommt.
Der Artikel ist auch schon da – schau mal: https://www.travellerin.de/slowenien-geheimtipp-weinregion-brda
Liebe Grüße
Lisa
Liebe Lisa,
Das sieht fantastisch aus! Slowenien ist für einen Roadtrip fest eingeplant, wahrscheinlich nächsten Sommer. Im Moment mag meine Schwester noch nicht so durch Europa reisen wegen Corona. Den Veliki Kozjak würde ich dann auf jeden Fall auch besuchen wollen, das sieht ja herrlich aus. Und die Tolmin Klammen hatte ich noch nicht auf dem Schirm, sagt mir aber ad hoc auch zu!
Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap
Liebe Miriam,
ich drück die Daumen, dass es klappt 🙂 Wenn man mit dem eigenen Auto unterwegs ist, ist das ja alles fast gar kein Problem mehr 🙂
Liebe Grüße
Lisa